Gerd Schreib und Viktor Keppler – hanseatische Problemlöser mit dem Hang zu besonderen Lichtprojekten
Jahrzehnte lang prägten die Senior-Chefs Gerd Schreib und Viktor Keppler die Kultur ihrer Unternehmen. Die Branche hat sich in dieser Zeit so rasant verändert wie ihre Technik. Doch mit Know-how, Energie und Charakter führten sie die traditionellen Stärken der Familienunternehmen erfolgreich in die vierte Generation.
Als die Gründerväter vor fast 100 Jahren ihre Geschäfte eröffneten – die drei Keppler-Brüder zunächst in Berlin und Franz Schreib in Hamburg – war schnell klar, dass beide Unternehmen mit ihren Produkten immer den Finger am Puls der Zeit haben würden. Was mit beleuchteten Schildern begann, entwickelte sich mit rasender Geschwindigkeit weiter. Anfang der 70er Jahre übernahm Viktor Keppler das Unternehmen seines Vaters, das mittlerweile nach Hamburg gezogen war. Der junge Elektromeister liebte schon damals die technische Herausforderung. Kein Projekt war ihm zu kompliziert, und er verdiente sich schnell den Ruf eines begnadeten Tüftlers. Leuchtstofflampen sowie Leuchtkästen und beleuchtete Buchstaben waren das Maß aller Dinge, an dem sich auch die Brüder Gerd und Rainer Schreib messen lassen mussten, nachdem sie den Betrieb ihres Großvaters übernahmen. Die Kunden lernten Gerd Schreib als klassischen hanseatischen Kaufmann kennen und schätzen, und mit seinem ausgezeichneten Vertriebsgespür baute er das Unternehmen Stück für Stück weiter aus.
Die goldenen Jahre
Mit den Unternehmen wuchs auch das Produktangebot: beleuchtete Pylone, Fahnen, Fahrzeugbeschriftungen ergänzten das Standardsortiment ebenso wie Messestände, ausgeklügelte Wegeleitsysteme und überdimensional große Werbemasten. So aufgestellt hatten sich die Familienunternehmen Schreib+Kahle sowie Keppler+Schultz Ende der 1990er zu den führenden Lichtwerbe-Experten Hamburgs entwickelt. Während sich Schreib+Kahle in dieser Zeit u.a. einen Namen als Beleuchter von Einkaufszentren machte, hatte Keppler+Schultz mit dem Kollegen Karl-Heinz Buske die Aus- und Umrüstung von Tankstellen perfektioniert. Und auch darüber hinaus las sich schon damals die Kundenliste beider Unternehmen wie das Who-is-Who der (Hamburger) Wirtschaft. Ob Banken, Handelsketten, Projektentwickler, Industrieunternehmen, Gastronomiebetriebe oder Theater: alle setzten auf die hohe Qualität und die zukunftsweisende Technik aus einem der beiden Betriebe. Gerne erinnern sich die Senior-Chefs an die Zeiten, zu denen Jungfernstieg und Mönckebergstraße fast komplett durch ihre Unternehmen beleuchtet waren.
Fusion macht stark
Doch der Markt veränderte sich. Wer erfolgreich bleiben wollte, musste wachsen und sich breiter aufstellen, um sowohl überregional arbeitende Handelsketten als auch Multiplikatoren wie Architekten, Designagenturen oder Messebauer langfristig an sich zu binden. So war die Idee zu einer Fusion schnell geboren, als in beiden Unternehmen der Generationswechsel anstand. Mit vereinten Kräften und den sich perfekt ergänzenden Kompetenzen würde man noch umfassendere Leistungen in bester Qualität aus einer Hand anbieten können. „Gemeinsam sind wir noch stärker,“ lautete das Motto unter dem die beiden Lichtwerbe-Veteranen 2006 zum neuen Unternehmen Schreib+Keppler fusionierten und die Firmenleitung an die Söhne Andreas Schreib und Philipp Keppler übertrugen. Jetzt war es an ihnen, die Firmenkultur der „Quiet Quality“ fortzuschreiben.
Viktor Keppler und Gerd Schreib blieben dem Unternehmen verbunden. Während Viktor weiterhin technisch komplexe Projekte bearbeitete, betreute Gerd langjährige Kunden und unterstützte den Vertrieb. Auch die Entwicklung des Portfolios trieben sie weiter mit voran. Denn Lichtwerbung ist längst viel mehr, als leuchtende Botschaften. Sie vereint technische Innovation mit Marketing, Design, Handwerk, Lebensgefühl und Kunst. Mit seinen Standorten in Hamburg, Bremen und Lüneburg ist Schreib+Keppler heute der größte Fertigungsbetrieb für Werbung und Gestaltung mit Licht in Norddeutschland.
Moderne Lichtdesign-Dienstleister
Parallel zum Portfolio breitete sich nicht nur der Aktionsradius des Unternehmens weltweit aus. Auch die Individualisierung der Produkte nahm deutlich zu. Heute stehen zusätzlich zu klassischen Lichtwerbeelementen auch architektonisch anspruchsvolle Lichtinstallationen, riesige Videodisplays und gestalterisch herausfordernde Kunstobjekte im Auftragsbuch der Lichtexperten. Die Umsetzung erfolgt jeweils mit modernster LED-Technologie. Logisch, dass sich auch das Team den Anforderungen angepasst hat. Neben Elektrikern, Schlossern, Druckern, Lackierern, Schildermalern, Projektmanagern und Kaufleuten ergänzen heute Grafik- und Kommunikationsdesigner, Werbefachleute, Szenografen und IT-Experten die rund 50-köpfige Mannschaft. Aus einem klassischen Handwerksbetrieb ist zwar ein komplexer Lichtdesign-Dienstleister geworden, die Qualität, die Präzision und der partnerschaftliche Kundenkontakt sind allerdings noch genauso persönlich wie vor fast 100 Jahren.
Trotzdem wollen sich beide Senioren jetzt aus dem operativen Geschäft zurückziehen und den Unruhestand genießen. Statt technischer Herausforderungen und Kundenbetreuung stehen künftig mehr Basteln an alten Autos, Segeltörns und gesellige Freizeit auf dem Programm.
Die gesamte Belegschaft von Schreib+Keppler wünscht ihnen dafür viel Gesundheit, Freude und alles erdenklich Gute!