Einfach abgefahren – funktionales Beschilderungssystem

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben sich beim Beschriftungssystem ihrer Büroräume von ihrem Streckennetz inspirieren lassen.

Das Projekt

Als die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit mehreren Abteilungen in die Trias Towers (ehemalige Telekomgebäude) umzogen, war ein funktionales Beschilderungssystem gefragt. Das Büro Meta Design hatte den Pitch um das Beschilderungskonzept gewonnen. S+K war für eine beschränkte Ausschreibung vorgeschlagen worden und hatte dann den Zuschlag bekommen.

Die Aufgabe

Die Trias Towers sind drei Bürotürme, die durch einen Querriegel miteinander verbunden sind. Neben der einfachen und sicheren Orientierung für Besucher und Mitarbeiter war auch eine architektonisch anspruchsvolle Lösung zentrale Vorgabe für die Realisierung..

Die Lösung

Der Entwurf von Meta Design sah für jeden Baukörper ein eigenes Farbkonzept vor. Der Clou: Die Gestaltung orientiert sich am Layout der Streckenpläne öffentlicher Nahverkehrsbetriebe, den so genannten Perlenketten. Dieses Design findet sich durchgängig in allen Beschilderungselemente wieder. Innerhalb kürzester Zeit mussten mehr als 900 Türschilder individuell mit der entsprechenden Raumnummer, Funktion, Farbigkeit etc. beschriftet werden.

Technisch außerordentlich anspruchsvoll war insbesondere die Herstellung der Glasstelen, die einerseits Auskunft über das Stockwerk andererseits über die Raumverteilung geben. Sie sind beidseitig beschriftet und frontseitig mit einem UV-geschützten Laserprint sowie auf der Rückseite – je nach Standort – mit unterschiedlichen Diffuserfolien versehen.
Diese werden benutzt, um eine einheitliche Farbwirkung zu erzielen. Einige Stelen stehen vor Granitwänden: Hier muss die Diffuserfolie sehr dicht sein, um die Farbigkeit des Steins zu reduzieren. Bei den Stelen, die vor Fenstern stehen hingegen, kann das Rücklicht die Folien zum Leuchten bringen. Auch ganz klassische Verfahren kamen zum Einsatz: Bei der Beschriftung der Wände wurde die Farbe mit Hilfe von Schablonen auf die vorhandene Tapete aufgebracht.

Projektdaten im Überblick

Projekt

Beschilderungssystem für die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in den Trias Towers, Berlin

Besonderheiten

Äußerst umfangreiches Projekt mit unterschiedlichsten Beschriftungs- und Schildertypen

Ansprechpartner BVG

Annette Walde, Sabine Hilgner und Team

Planer

Meta Design: Rico Zocher, Uwe Röttgen und Team

 

 

Nah am Wasser gebaut – neues aus der Speicherstadt

Wie edle Goldschriften direkt an der Elbe auch nach Jahren noch glänzen

Die Projekte

In Hamburgs denkmalgeschützter Speicherstadt gibt es die klare Vorgabe, dass Außenschriftzüge nur blattvergoldet, in der Schrifttypo Frutiger und in einer bestimmten Größe zulässig sind. Die rasante Entwicklung dieses Viertels bringt zahlreiche neue Museen, Restaurants, Geschäfte und Büros hervor. Meilensteine sind u.a. das Hanseatic Trade Center, das Internationale Maritime Museum Hamburg und der Speicher Block N (die neue Markthalle), die in der Zeit von 2006 bis Ende 2008 mit Schriftzügen versehen werden.

Die Aufgabe

Durch die unmittelbare Nähe zur Elbe muss das so genannte „Aufblühen“ der Schriften – ein Oxidationsprozess auf der Metalloberfläche, der das Abblättern des Blattgolds zur Folge hat – vermieden werden. Es gilt eine Lösung zu finden, die die Vorgaben des Denkmalschutzes mit edler Anmutung und Langlebigkeit verbindet. Zudem müssen wasserseitige Montagen ohne die Hilfe von Hubwagen ausgeführt werden.

Die Lösung

Basierend auf einem Vorschlag von Schreib+Keppler werden hochwertige Buchstaben- reliefkörper aus Kupfer gefertigt. Diese werden mit einem gelben Speziallack versehen, zweifach vergoldet und poliert. So ergibt sich nicht nur eine strahlend goldene Oberfläche. Im Gegensatz zu häufig verwendeten Aluminium-Buchstaben bietet diese speziell bearbeitete und hochwertige Kupfervariante den großen Vorteil, auch bei wasserseitiger Anbringung gegen ein Aufblühen der Oberfläche resistent zu sein. Je nach Wunsch des Auftraggebers können diese Reliefe beleuchtet (Lichthof) oder unbeleuchtet ausgeführt werden.

Fassadenkletterer machen’s möglich

Durch die direkte Fleetlage des Internationalen Maritimen Museums ist die Verwendung von Hubwagen bei der Montage nicht möglich. Die Lösung liegt hier im Einsatz von professionellen Fassadenkletterern, die gleichzeitig in der Lage sind, die hochwertigen Buchstaben fachgerecht zu befestigen. Dabei fand die Vormontage im Museum inmitten historischer Exponate statt. Die Buchstaben wurden dann unter Verwendung einer speziellen Montagevorrichtung durch das Fenster nach draußen und an die jeweilige
Montagestelle befördert. Um den schonenden Umgang mit den hochwertigen Oberflächen jederzeit sicherzustellen, muss der komplette Vorgang, von der Vor- bis zur Endmontage, auch unter diesen erschwerten Bedingungen hochkonzentriert und mit aller Sorgfalt  ausgeführt werden.

Projektdaten im Überblick

Projekt

1. Hanseatic Trade Center, bestehend aus mehreren Gebäudekomplexen mit unterschiedlichen Fassadenoberflächen, Montage- und Ausleuchtungsvarianten;
Gesamtvolumen: acht Diodentexte und ein Neonschriftzug
2. Internationales Maritimes Museum Hamburg, zwei Schriftzüge (unbeleuchtet),
davon einer zur Wasserseite
3. Speicher BLOCK N, vier Schriftzüge (unbeleuchtet)

Besonderheiten

Zweifache Vergoldung auf Kupfer für langlebige Schriftzüge in Wassernähe

Auftraggeber

1. HZW Multimedia Systems GmbH,
2. Peter Tamm Sen. Stiftung,
3. HHLA, Hamburger Hafen und Logistik AG

Eine runde Sache – Beschriftung des Brahms Kontors

Handgefräste Gold-Buchstaben aus Mehrschichtholz geben Kontorhaus den letzten Schliff

Das Projekt

Das Brahms Kontor, ein über einhundert Jahre altes und denkmalgeschütztes
Gebäudeensemble im Herzen Hamburgs, ist ein Paradebeispiel klassischer Kontorhaus-Architektur. Mit seiner charakteristischen Pfeilerfassade, aufwändigen Mosaiken, Spaltklinker-Ornamenten, matt geschliffenen Granitböden, Skulpturen und liebevoll gestaltete Art-déco-Elementen bietet es nach seiner Sanierung rund 24.000 qm
hochwertige Bürofläche. Die außergewöhnliche Architektur soll nach außen durch drei goldene Schriftzüge, die die verschiedenen Hauseingänge kenn-zeichnen, unterstrichen werden.

Die Aufgabe

Die goldenen, nicht beleuchteten Buchstaben in der Typo Century Gothic sollen so angelegt werden, dass die vorderen Kanten jeweils abgerundet sind. Zudem soll der goldene Eindruck langlebig strahlend und widerstandfähig sein.

Die Lösung

Da eine abgerundete Form mit den sonst üblichen Kupferbuchstaben kaum zu erzielen ist, schlägt Schreib+Keppler Holz als geeignetes Material vor, um die gewünschte Optik zu erzielen. Die bis zu 32 cm hohen und 4 cm tiefen Buchstaben werden zunächst maschinell aus robustem Mehrschichtholz gefräst. Dann wird die abgerundete Außenkontur von Hand nachgearbeitet, wobei die gewünschte und spezifische Form entsteht. Durch Grundierung, mehrmaliges Schleifen und Lackieren wird das Holz zunächst geschützt und dann zweifach vergoldet, was für eine besonders brillante Färbung sorgt. Die Anbringung auf Abstand auf einer speziellen Messinghalterung erfolgt nach genauen Vorgaben des Architekten neben den unterschiedlichen Eingängen des Gebäudekomplexes.

Projektdaten im Überblick

Projekt

Beschriftung des Brahms Kontors

Besonderheiten

Die Typo in Century Gothic soll golden sein und nach vorne abgerundeten Kanten haben

Auftraggeber

Grundstücksgesellschaft Karl-Muck-Platz GmbH, Hamburg

Architekt

KPW Architekten Kleffel Papay Warnecke Architektenpartnerschaft