Millimeter-Krimi in der Hafencity:

Ein Lichtwerbelogo für die UNILEVER-Zentrale

Firmenlogo UNILEVER am Hauptsitz in Hamburg

Die deutsche UNILEVER-Zentrale in der Hamburger Hafencity ist ein architektonisches Unikat. Bereits in 2009 mit dem „World Architecture Festival Award“ als bestes Bürohaus der Welt ausgezeichnet, überrascht sie den Betrachter mit einer wabenstrukturartigen Membran, die das gesamte Gebäude einhüllt wie eine zweite Haut. Die nachträgliche Ergänzung des Firmenlogos an der Fassade wurde dadurch allerdings nicht gerade einfacher.

Das Projekt:

Für seine nachhaltige Bauweise hat das UNILEVER-Haus bereits einige Preise erhalten. Schon bei seiner Errichtung vermied der Bauherr umweltbelastende Materialien, und auch im aktuellen Betrieb (Klimaregelung, Beleuchtung, Toilettenspülung etc.) achtete er auf ressourcenschonende Alternativen. Zudem folgt die Architektur des Gebäudes ganzheitlichen und nachhaltigen Grundsätzen. Dabei zählt die auffällige Außenmembran in Wabenform eher zu den optischen Besonderheiten des Hauses. Das Gebäude, das 2009 errichtet wurde, beherbergt die Unilever-Zentrale für Deutschland, Österreich und die Schweiz und sollte nachträglich mit einem beleuchtbaren Firmenlogo versehen werden.

Die Aufgabe:

Die Anbringung einer ca. 3,80 x 3,80 Meter großen und ca. 300 kg schweren Lichtwerbung in Logoform gestaltete sich kompliziert und komplex, weil bei der Befestigung sowohl die Fassaden- als auch die vorgelagerte Membrankonstruktion berücksichtigt werden musste. Dadurch ergaben sich nur exakt vier Haltepunkte, an denen die Werbeanlage angebracht werden konnte, ohne die Membrankonstruktion zu beschädigen. Weil die vorgelagerte Membran nicht parallel sondern gekippt zur eigentlichen Hausfassade verläuft, das Logo aber gerade davor befestigt werden sollte, hatten die Planer zudem besondere Anforderungen bei der Statik zu beachten. Aufgrund der Lage des Objekts in der Hafencity, kamen erschwerend spezielle behördliche Auflagen in Sachen der Optik, Größe und Platzierung hinzu.

Die Lösung:

Mehr als ein Jahr dauerte es von der ersten Besprechung bis zur finalen Montage. Diese lange Zeit ist zum einen den aufwändigen Abstimmungen mit diversen Behörden, Statikbüros,
Prüfstatikern, Fassadenplanern und der Fassadenbaufirma geschuldet, die Schreib+Keppler koordinierte. Aufgrund der millimetergenauen Vorgaben zur Positionierung der Haltepunkte, war eine äußerst präzise Vorarbeit bei der Entwicklung und Produktion des Logos notwendig. In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Büro W+W Design erstellte das S+K-Planungsteam mittels dreidimensionaler CAD-Zeichnungen eine digitale Schablone für den genauen Aufbau der Aufhängung sowie für die Konstruktion und Positionierung der vier Haltepunkte. Auf dieser Basis fertigte Schreib+Keppler vier Modell-Aluminium-Halterungen in Originalgröße, die dann vor Ort angepasst und noch einmal vermessen wurden. Erst als klar war, dass die Modelle millimetergenau an die vorgesehenen Haltepunkte passten, wurden die Original-Aufhängung aus Stahl sowie das Schild produziert: Ein spezial-gefertigtes Lochblech mit Profilbuchstaben sowie mit einer seewetterfesten Lackierung, um die dauerhafte Qualität in unmittelbarer Elbnähe zu gewährleisten und die geforderte Norm einzuhalten. Die Ausleuchtung erfolgt mit hochwertigen Hansen LEDs und ist tageslichtabhängig steuerbar.

Doch mit der Fertigstellung des Logos erreichte der Krimi erst seinen Höhepunkt. Nun musste sich zeigen, ob die Haltepunkte exakt berechnet und gefertigt waren.

Die Montagearbeiten fanden an zwei Wochenenden statt. Industriekletterer positionierten zuerst die vier Halterungen, richteten sie aus und fixierten sie mit Hilfe von speziellen Bolzen sowie einem Drehmomentschlüssel. Aus statischen Gründen wurden die Tragrohre (60er-Rundrohr, Wandung 12,5) zur Aufnahme der Werbeanlage zusätzlich diagonal mit 12 mm starken VA-Seilen verspannt und gesichert. Abschließend wurde zur Vorbereitung der Montage alles noch einmal vermessen und kontrolliert.

Die Endmontage der Werbeanlage plante Schreib+Keppler in seinem Betrieb nach dem Baukasten-Prinzip Schritt für Schritt. Zur Unterstützung dieser Arbeiten hatten sie zudem ein 50 Meter
Hubsteiger gemietet. Jetzt erstrahlt das firmentypische „U” täglich bei Einbruch der Dämmerung und beantwortet schon von weitem die so häufig gestellte Frage nach dem Bewohner des eindrucksvollen Gebäudes.

Die Projektdaten im Überblick:

Projektdaten im Überblick

Projekt: Firmenlogo UNILEVER am Hauptsitz in Hamburg
Besonderheiten: Extrem komplizierte Anbindung an die Fassade sowie hoher Abstimmungsbedarf mit diversen Behörden und Instanzen
Bauherr: UNILEVER Deutschland GmbH, Hamburg
Statiker: IBZ, Ingenieurbüro für Tragwerksplanung GmbH&Co.KG, Lüneberg
Fassadenplaner: Ingenieurgemeinschaft Thor – Schipper – Schween, Lohne
Fassadenbauer: Vector Foiltec GmbH, Bremen
Planung, behördliche Abstimmung und Realisierung des Logos: Schreib+Keppler GmbH & Co. KG, Hamburg

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